Du möchtest einen Gebrauchtwagen von privat kaufen und fragst dich, worauf du achten musst? Dann bist du hier genau richtig. In diesem Artikel erfährst du alles Wichtige rund um den Autokauf von Privatpersonen – von den Vorteilen über die Risiken bis hin zu konkreten Tipps für Besichtigung, Probefahrt, Vertragsabschluss und Preisverhandlung.
Gebrauchtwagen von privat kaufen oder doch lieber beim Händler? Die Unterschiede im Überblick
Wer einen Gebrauchtwagen sucht, steht früher oder später vor der Entscheidung: privat oder vom Händler? Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile – aber besonders bei einem Kauf von privat kann man bares Geld sparen, wenn man gut vorbereitet ist.
Preislich oft attraktiver
Wenn du einen Gebrauchtwagen von privat kaufst, zahlst du in vielen Fällen weniger als beim Händler. Es fällt keine Mehrwertsteuer an, es gibt keine Provisionen, keine aufwendige Aufbereitung – das alles spiegelt sich im Preis wider. Zudem sind Privatverkäufer oft bereit, über den Preis zu verhandeln.
Keine Gewährleistung – kein Rückgaberecht
Der wichtigste Unterschied: Privatverkäufer haften nicht. Während Händler gesetzlich zu einer zwölfmonatigen Gewährleistung verpflichtet sind, schließt ein Privatverkäufer diese in der Regel im Kaufvertrag aus. Das bedeutet: Wenn nach dem Kauf ein Defekt auftaucht, trägt der Käufer das Risiko.
Gebrauchtwagen von privat kaufen: Chancen und Risiken
Chancen
- Günstiger Preis durch Wegfall von Steuern und Händleraufschlägen
- Verhandlungsbereitschaft vieler Privatverkäufer
- Persönlicher Kontakt mit dem bisherigen Fahrzeughalter
Risiken
- Keine Garantie oder Gewährleistung
- Potenziell unklare Fahrzeughistorie
- Kein Rückgaberecht nach Vertragsabschluss
- Höheres Risiko für Tachomanipulation oder verschwiegene Mängel
So erkennst du einen seriösen privaten Verkäufer
Nicht jeder, der privat verkauft, ist automatisch unseriös – aber ein paar Warnzeichen helfen, schwarze Schafe zu erkennen:
- Ungewöhnlich niedriger Preis im Vergleich zum Markt
- Kein vollständiger Papierkram (z. B. fehlender Fahrzeugbrief)
- Keine Probefahrt möglich oder Fahrzeug „nicht angemeldet“
- Der Verkäufer weicht Fragen zu Schäden oder Vorbesitzern aus
Unser Tipp: Screenshots vom Inserat machen. So hast du einen Nachweis über die ursprüngliche Beschreibung, sollte es später zu Unstimmigkeiten kommen.
Checkliste für den sicheren Privatkauf
1. Fahrzeugzustand prüfen
- Umfangreiche Probefahrt (auch bei höheren Geschwindigkeiten)
- Sichtprüfung auf Rost, Lackschäden, Dellen, Ölverlust
- Technische Funktionen testen: Licht, Fensterheber, Klimaanlage, Infotainment
- Wenn möglich: fachkundige Begleitperson mitnehmen
2. Dokumente einsehen
- Zulassungsbescheinigung Teil I und II
- Letzter TÜV-Bericht
- Scheckheft oder Wartungsnachweise
- Bestätigung der Unfallfreiheit (schriftlich)
3. Kaufvertrag abschließen
- Musterverträge nutzen (z. B. vom ADAC)
- Alle bekannten Mängel im Vertrag festhalten
- Formulierung zum Gewährleistungsausschluss aufnehmen
- Aktuellen Kilometerstand vermerken
4. Bezahlung sicher gestalten
- Bezahlung nur gegen Fahrzeug und Papiere
- Am besten bar oder per Echtzeitüberweisung
- Quittung mit Datum und Betrag ausstellen lassen
5. Gebrauchtwagen von privat kaufen: Nach dem Kauf
- Fahrzeug ummelden (eVB-Nummer besorgen)
- Versicherung abschließen oder ummelden
- Ggf. HU/AU-Termine und Inspektionen notieren
Preisverhandlung: Warum du bei Privatverkäufern bessere Chancen hast
Wenn du einen Gebrauchtwagen von privat kaufen möchtest, bietet dir der Kauf meist mehr Spielraum beim Preis. Das liegt daran, dass Privatverkäufer:
- das Fahrzeug oft schnell loswerden wollen,
- keine Händlerkalkulation berücksichtigen müssen,
- und nicht an gesetzliche Gewährleistungsfristen gebunden sind.
Nutze sachliche Argumente bei der Preisverhandlung, zum Beispiel:
- Fällige Wartungsarbeiten
- Abgelaufener TÜV
- Abnutzung von Reifen oder Bremsen
- Technische Mängel
Formulierungen wie „Was ist preislich noch möglich, wenn ich das Auto direkt mitnehme?“ sind oft wirkungsvoller als aggressive Feilscherei.
Gebrauchtwagen von privat kaufen: Zusätzliche Tipps, die gerne übersehen werden
- Besichtigung nur bei Tageslicht, um Mängel zu erkennen
- Fahrgestellnummer (FIN) mit Fahrzeugschein abgleichen
- Optional: Fahrzeughistorie über Dienste wie carVertical prüfen
- Klären, ob das Fahrzeug betankt ist oder leer übergeben wird
- Vor dem Kauf keine Anzahlung ohne schriftliche Absicherung leisten

Fazit: Gebrauchtwagen von privat kaufen lohnt sich – mit Vorbereitung
Einen Gebrauchtwagen von privat zu kaufen kann eine sehr gute Entscheidung sein, wenn man weiß, worauf zu achten ist. Wer vorbereitet ist, spart bares Geld und bekommt vielleicht sogar mehr Auto fürs Budget. Gleichzeitig sollte man das höhere Risiko einkalkulieren – vor allem, wenn man das Auto nicht gründlich prüft oder keinen wasserdichten Vertrag abschließt.
Wenn du dir unsicher bist oder noch Fragen hast, findest du beim Gebrauchtwagen Guide regelmäßig neue Artikel, Checklisten und Tipps – damit du bei deinem nächsten Autokauf auf der sicheren Seite bist.
FAQ
Beim Kauf eines Gebrauchtwagens von privat solltest du unbedingt eine Probefahrt machen, alle Fahrzeugdokumente prüfen und einen schriftlichen Kaufvertrag nutzen. Da es keine Garantie gibt, liegt die Verantwortung für die Prüfung des Wagens komplett bei dir. Achte auch darauf, dass der Verkäufer seriös wirkt und du das Auto bei Tageslicht begutachten kannst.
Nein, beim Privatkauf gilt in der Regel: gekauft wie gesehen. Ein Rückgaberecht hast du nur, wenn dir der Verkäufer arglistig Mängel verschwiegen hat – was schwer nachzuweisen ist. Deshalb ist eine gründliche Prüfung vor dem Kauf besonders wichtig.
Ein Gebrauchtwagen von privat über Plattformen wie Kleinanzeigen kann sicher sein, wenn du vorsichtig bist. Achte auf vollständige Unterlagen, meide unrealistisch günstige Angebote und bestehe auf eine Probefahrt. Zahl nur bei Übergabe und lass dir eine Quittung geben. Bei Unsicherheit: lieber weitersuchen.