Auto verkaufen obwohl es noch finanziert ist – das klingt für viele nach einem Ding der Unmöglichkeit. Doch tatsächlich gibt es legale und praktische Wege, wie du dein Fahrzeug loswerden kannst, auch wenn du noch mitten im Kredit steckst. Wichtig ist nur: Du musst wissen, worauf es ankommt – und genau das zeigen wir dir in diesem Artikel.
Warum ist „Auto verkaufen obwohl es noch finanziert ist“ überhaupt ein Thema?
Viele Menschen finanzieren ihr Auto über einen Kredit bei einer Bank oder einem Autohaus. Dabei ist es oft so, dass der Kredit noch läuft, obwohl sich der Lebensumstand oder der Fahrzeugwunsch ändert. Vielleicht willst du auf ein neueres Modell umsteigen oder einfach die monatliche Belastung senken. Dann stellt sich schnell die Frage: Darf ich mein Auto überhaupt verkaufen, obwohl es noch finanziert ist?
Wer ist beim finanzierten Auto eigentlich Eigentümer?
Ein ganz entscheidender Punkt: Bei einer klassischen Finanzierung ist die Bank rechtlich gesehen der Eigentümer des Fahrzeugs – solange der Kredit nicht vollständig abbezahlt ist. Das bedeutet:
- Du bist Besitzer des Autos und darfst es nutzen.
- Aber der Fahrzeugbrief (Zulassungsbescheinigung Teil II) liegt bei der Bank.
- Ohne diesen Brief ist kein legaler Verkauf möglich.
Auto verkaufen obwohl es noch finanziert ist bedeutet also in erster Linie: Du brauchst die Freigabe der Bank – und eine klare Strategie.
Die 4 besten Wege, wie du dein finanziertes Auto trotzdem verkaufen kannst
1. Kredit komplett ablösen – die klassische Lösung
Der einfachste und sauberste Weg ist: Du löst den Kredit vollständig ab, bevor du das Auto verkaufst.
- Die Bank stellt dir eine aktuelle Ablösesumme zur Verfügung.
- Du zahlst den offenen Betrag zurück – entweder aus eigener Tasche oder mit dem Kaufpreis vom Käufer.
- Danach erhältst du den Fahrzeugbrief zurück und kannst das Auto verkaufen.
Tipp: Erfrage die Ablösesumme schriftlich bei deiner Bank, denn sie kann sich täglich ändern.
2. Verkauf an Händler mit direkter Ablösung
Viele Autohändler bieten an, dein finanziertes Auto in Zahlung zu nehmen und direkt mit der Bank abzurechnen.
- Du bekommst ein Angebot für dein Fahrzeug.
- Der Händler übernimmt die Ablösung deines Kredits bei der Bank.
- Der Restbetrag wird mit deinem neuen Wunschauto verrechnet – oder ausgezahlt.
Dieser Weg ist besonders unkompliziert, weil du dich nicht um die Kommunikation mit der Bank kümmern musst. Erfahre hier, wie du einen seriösen Autohändler erkennst.
3. Verkauf mit Kreditübernahme – möglich, aber selten
In Ausnahmefällen ist es möglich, dass der Käufer deinen laufenden Kredit übernimmt.
- Die Bank muss dem zustimmen.
- Der Käufer muss kreditwürdig sein.
- Beide Seiten müssen einen Vertragswechsel bei der Bank unterschreiben.
Diese Variante ist rechtlich heikel und wird selten genutzt, da sie für alle Beteiligten mit Risiken verbunden ist.
4. Verkauf mit Vorab-Zusage der Bank
Du kannst mit einem potenziellen Käufer eine Vereinbarung treffen, dass der Kaufpreis direkt an die Bank gezahlt wird, um den Kredit abzulösen.
- Der Käufer überweist den Kaufpreis an die Bank.
- Sobald die Ablöse erfolgt ist, gibt die Bank den Fahrzeugbrief frei.
- Dann erfolgt die Übergabe und Umschreibung des Autos.
Wichtig: Das Ganze sollte schriftlich im Kaufvertrag festgehalten werden, um beide Seiten rechtlich abzusichern.
Was passiert, wenn der Autowert niedriger ist als der Kredit?
In der Praxis passiert es häufig, dass der Restkredit höher ist als der aktuelle Fahrzeugwert. Beispiel:
- Restschuld bei der Bank: 12.000 Euro
- Marktwert des Autos: 9.000 Euro
- Fehlbetrag: 3.000 Euro
In diesem Fall musst du die Differenz aus eigener Tasche zahlen, damit die Bank das Auto freigibt.
Auto verkaufen obwohl es noch finanziert ist bedeutet also manchmal auch: Den Kredit abschließen – selbst wenn das Fahrzeug weniger wert ist.
Auto verkaufen mit laufendem Kredit – was du sonst noch wissen solltest
- Ohne Fahrzeugbrief kein Verkauf: Der Käufer kann das Auto nicht anmelden, solange der Brief bei der Bank liegt.
- Kaufvertrag sauber aufsetzen: Wenn der Kredit noch läuft, muss das unbedingt im Vertrag stehen.
- Restschuldversicherung checken: Falls du eine solche Versicherung abgeschlossen hast, kann sie unter Umständen anteilig rückerstattet werden.
Fazit: Auto verkaufen obwohl es noch finanziert ist – mit Plan kein Problem
Ja, es ist möglich – du kannst dein Auto verkaufen, obwohl es noch finanziert ist. Wichtig ist nur, dass du deine Optionen kennst und die Bank mit ins Boot holst. Ob du den Kredit ablöst, das Auto über einen Händler verkaufst oder eine Sonderlösung wählst: Transparenz und saubere Abwicklung sind der Schlüssel.
Wenn du auf Nummer sicher gehen willst, hol dir vorher eine Einschätzung vom Händler oder hol dir ein Vergleichsangebot ein.
FAQ
Ja, du kannst dein Auto verkaufen obwohl es noch finanziert ist, allerdings nur mit Zustimmung der Bank. Solange der Kredit nicht vollständig abbezahlt ist, gehört der Fahrzeugbrief der Bank. Du musst also entweder den Kredit vor dem Verkauf ablösen oder mit der Bank eine Lösung abstimmen, wie z. B. eine direkte Auszahlung durch den Käufer an die Bank.
Wenn du dein Auto verkaufen möchtest, obwohl es noch finanziert ist, muss der offene Kreditbetrag in jedem Fall beglichen werden. Entweder übernimmst du das selbst, der Käufer zahlt direkt an die Bank oder ein Händler regelt die Ablöse im Hintergrund. Erst nach vollständiger Rückzahlung gibt die Bank den Fahrzeugbrief frei.
In diesem Fall befindest du dich im sogenannten negativen Eigenkapital. Du kannst dein Auto verkaufen obwohl es noch finanziert ist, musst aber die Differenz zwischen Restkredit und Verkaufserlös selbst übernehmen. Ohne diesen Ausgleich wird die Bank das Fahrzeug nicht freigeben, da ihre Forderung sonst nicht vollständig gedeckt ist.