Der Gebrauchtwagenkauf kann eine lohnende Möglichkeit sein, ein gutes Auto zu einem günstigen Preis zu bekommen. Doch viele Käufer tappen in typische Fallen und zahlen am Ende drauf. Ob versteckte Mängel, unseriöse Verkäufer oder finanzielle Fehlkalkulationen – wer diese Fehler macht, riskiert eine böse Überraschung. In diesem Ratgeber erfährst du, welche typischen Fehler beim Gebrauchtwagenkauf du vermeiden solltest und wie du sicherstellst, dass dein nächstes Auto keine Kostenfalle wird.
1. Fehler beim Gebrauchtwagenkauf: Spontankauf ohne Prüfung
Ein Auto sieht gut aus, der Preis stimmt, und der Verkäufer ist sympathisch? Viele Käufer lassen sich von ihrem ersten Eindruck leiten und kaufen unüberlegt. Ein Spontankauf kann teuer werden, wenn später Mängel auftauchen, die vorher nicht erkannt wurden.
So machst du es besser:
- Recherchiere den Marktwert des Fahrzeugs auf Plattformen wie mobile.de oder Autoscout24.
- Prüfe das Fahrzeug genau auf Rost, Unfallschäden und technische Mängel.
- Vergleiche mehrere Angebote, bevor du eine Entscheidung triffst.
2. Keine Probefahrt machen

Ein Auto mag auf den ersten Blick in einem guten Zustand sein, doch viele Probleme zeigen sich erst bei der Fahrt. Ohne eine Probefahrt kaufst du im schlimmsten Fall ein Fahrzeug mit Getriebeproblemen, schwacher Bremsleistung oder defektem Fahrwerk.
So machst du es besser:
- Teste das Fahrzeug in der Stadt, auf der Landstraße und wenn möglich auf der Autobahn.
- Achte auf ungewöhnliche Geräusche, eine ruckelnde Kupplung oder eine schwammige Lenkung.
- Probiere verschiedene Fahrmanöver aus, um die Bremsen und das Fahrverhalten zu testen.
3. Fehler vermeiden: Fahrzeughistorie beim Gebrauchtwagenkauf checken
Manche Gebrauchtwagen haben eine bewegte Vergangenheit: Unfälle, Tacho-Manipulationen oder fehlende Wartungen. Wer die Fahrzeughistorie nicht überprüft, riskiert den Kauf eines Autos mit versteckten Mängeln.
So machst du es besser:
- Fordere das Scheckheft an und prüfe, ob alle Inspektionen dokumentiert sind.
- Kontrolliere, ob die TÜV-Berichte und Rechnungen früherer Reparaturen vorliegen.
- Nutze Dienste wie den „Carfax“-Bericht oder die FIN-Abfrage beim KBA, um die Historie zu checken.
4. Nur auf das Äußere achten

Ein frisch polierter Lack und ein sauberer Innenraum sagen wenig über den technischen Zustand eines Fahrzeugs aus. Viele Mängel sind auf den ersten Blick nicht sichtbar und tauchen erst nach dem Kauf auf.
So machst du es besser:
- Prüfe unter die Motorhaube und achte auf Ölflecken oder Verschmutzungen.
- Kontrolliere den Unterboden auf Rost und Schäden.
- Teste alle elektrischen Funktionen, von den Scheibenhebern bis zur Klimaanlage.
5. Häufiger Fehler beim Gebrauchtwagenkauf: Alleine besichtigen
Alleine zum Besichtigungstermin zu gehen, ist einer der häufigsten Fehler beim Gebrauchtwagenkauf. Ein zweiter Blick sieht oft mehr – besonders wenn er von jemandem kommt, der sich mit Autos auskennt. Auch sollte der Verkäufer dir die Möglichkeit geben, das Fahrzeug bei einem Spezialisten vorführen zu lassen – denn tut er das nicht, kannst du dir sicher sein, dass er etwas zu verheimlichen hat!
So machst du es besser:
- Nimm einen Freund oder Verwandten mit, der Erfahrung mit Gebrauchtwagen hat.
- Falls du dir unsicher bist, lass das Fahrzeug von einem unabhängigen Gutachter prüfen.
- Nutze den TÜV oder eine Werkstatt für einen Gebrauchtwagen-Check.
6. Fehlende oder unvollständige Fahrzeugpapiere akzeptieren
Ohne die richtigen Fahrzeugpapiere kann es zu Problemen bei der Anmeldung kommen. Manche Verkäufer versuchen, fehlende Unterlagen herunterzuspielen – doch das kann teuer werden.
So machst du es besser:
- Bestehe auf den Fahrzeugbrief (Zulassungsbescheinigung Teil II) und den Fahrzeugschein (Teil I).
- Prüfe, ob der TÜV-Bericht und alle Wartungsdokumente vorhanden sind.
- Achte darauf, dass die FIN (Fahrzeug-Identifikationsnummer) mit den Papieren übereinstimmt.
7. Typischer Fehler beim Gebrauchtwagenkauf: Nicht verhandeln
Viele Gebrauchtwagenkäufer zahlen den geforderten Preis, ohne zu verhandeln. Dabei gibt es oft Spielraum – besonders wenn kleinere Mängel vorhanden sind.
So machst du es besser:
- Informiere dich über den aktuellen Marktwert des Fahrzeugs.
- Weise den Verkäufer freundlich, aber bestimmt auf eventuelle Mängel hin.
- Nutze Argumente wie ausstehende Wartungen oder notwendige Reparaturen, um einen besseren Preis zu erzielen.
8. Keine Garantie oder Gewährleistung beachten
Private Verkäufer sind nicht verpflichtet, eine Garantie zu geben, während Händler eine gesetzliche Gewährleistung bieten müssen. Wer sich nicht mit den Rechten auskennt, bleibt im Schadenfall auf den Kosten sitzen.
So machst du es besser:
- Falls du privat kaufst, frage nach einer freiwilligen Garantie oder einer schriftlichen Bestätigung über den Zustand.
- Beim Händler hast du eine gesetzliche Gewährleistung – prüfe, ob er eine zusätzliche Gebrauchtwagengarantie anbietet.
- Lies den Kaufvertrag genau durch und achte auf versteckte Klauseln.
9. Laufende Kosten nicht einplanen

Der Kaufpreis ist nur ein Teil der Kosten. Viele Käufer vergessen, dass für Versicherung, Steuern, Inspektionen und Reparaturen regelmäßig Geld eingeplant werden muss.
So machst du es besser:
- Nutze Online-Rechner, um Versicherung und Steuer im Voraus zu kalkulieren.
- Plane eine Rücklage für unerwartete Reparaturen ein.
- Überlege, ob du für den Wagen eine Gebrauchtwagengarantie abschließen möchtest.
Fazit: So vermeidest du Fehler beim Gebrauchtwagenkauf
Der Kauf eines Gebrauchtwagens kann eine sinnvolle Entscheidung sein – vorausgesetzt, du gehst mit Bedacht vor. Vermeide spontane Entscheidungen, überprüfe das Fahrzeug gründlich und lasse dich nicht von einem vermeintlich günstigen Angebot blenden. Eine sorgfältige Prüfung spart dir am Ende viel Geld und Ärger.
Wer diese häufigen Fehler beim Gebrauchtwagenkauf vermeidet, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit einen guten Gebrauchtwagen finden, der zuverlässig und preiswert ist.
FAQ
Achte auf das Fahrverhalten in der Stadt und auf der Autobahn. Teste die Lenkung, Bremsen, Kupplung und achte auf ungewöhnliche Geräusche.
Prüfe, ob der Kilometerstand mit den Abnutzungsspuren des Fahrzeugs übereinstimmt. Lasse die Fahrzeughistorie checken und kontrolliere alte TÜV-Berichte.
Du solltest immer den Fahrzeugbrief (Zulassungsbescheinigung Teil II), den Fahrzeugschein (Teil I), den letzten TÜV-Bericht und das Scheckheft prüfen.
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